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„Fabienne“ hat uns alle umgehauen.
Die Story zur Entstehung eines unserer Weine.
„Fabienne“ hat uns alle umgehauen
Weinberge werden nicht selten von Unwettern heimgesucht. Dabei können Starkregen und Hagel die Trauben zerstören, starke Regenbrüche enorme Erdrutsche verursachen. In wenigen Minuten ist dann die gesamte Ernte und die Arbeit von Monaten vernichtet. Wir Winzer können nur zuschauen, uns sind die Hände gebunden.
Das Randtief FABIENNE zog im Laufe des 23. September 2018 über die Mitte Deutschlands, wo es sich zu einem Sturmtief verstärkte.
Es löste schwere Sturmböen, vereinzelt auch Böen bis Orkanstärke aus. Dabei wurden Häuser beschädigt, Dächer abgedeckt, eine Kirchturmspitze wurde vom Sturm heruntergerissen und Bäume entwurzelt. Viele Straßen waren gesperrt, der Zugverkehr musste eingestellt werden, Flüge wurden annulliert und es gab einen Toten und mehrere Verletzte zu beklagen. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren an vielen Orten im Dauereinsatz.
Auch wir im Weingut Reichsgraf von Ingelheim, sahen uns mit Sorge die Prognosen zur aktuellen Wetterlage an. Unwetterwarnungen lassen uns nie kalt. Und dieses Mal hat es auch uns erwischt. In einem unserer Weinberge hat der Wind die Rebstöcke einfach „umgehauen“. Die Stöcke und Metallstützen neigten sich bis zum Boden. Zum Glück waren die Trauben nicht alle vernichtet und so entschlossen wir uns die Rebstöcke wieder auf zu richten. Viele fleißige und kraftvolle Hände waren nötig. Doch zum Schluss standen die Reben wieder senkrecht, gerade rechtzeitig zur Lese.
Ein herrlicher Riesling-Prädikatswein, der den Naturgewalten getrotzt hat, war unser Lohn. Wen wundert es, dass wir diesen Wein mit einem Sonderetikett ausgestattet und ihn „Fabienne“ genannt haben.
Zum Glück kommt ein solcher Sturm nicht jedes Jahr vor.


